Mundgesundheit für Kinder und Jugendliche
Kieferwachstum steuern und die Kieferstellung verbessern.
Die ersten bleibenden Zähne brechen meist zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr durch. Zu diesem Zeitpunkt sollte möglichst die Erstvorstellung in unserer Praxis stattfinden, denn bestimmte Fehlentwicklungen lassen sich gerade jetzt gut bremsen und können in die korrekte Richtung umgelenkt werden.
Bei einer kieferorthopädischen Therapie ist das Mitwirken der Kinder und Jugendlichen wichtig. Doch die Bedürfnisse von Eltern und Kindern sind häufig unterschiedlich. Daher versuchen wir Eltern und Kindern Lösungen und Vorgehensweisen anzubieten, die für alle tragbar sind.
Kieferorthopädische Prophylaxe
Die Funktion von Zunge, Wangen und Lippen bestimmt die Stellung der Zähne. Die richtige Gesichtsentwicklung hängt somit von der korrekten Funktion und Atmung ab.
Mittels kieferorthopädischer Prophylaxe können meist falsche Angewohnheiten / Habits (wie Lutschgewohnheiten, Schnuller), Zungenfehlfunktionen (falsche Zungenlage, falsches Schluckmuster, evtl. Sprachfehler) und Mundatmung ausgeschalten werden, um das weitere Gebisswachstum günstig zu beeinflussen.
Oft kann ein motivierendes Gespräch mit dem Kieferorthopäden Abhilfe schaffen. Ansonsten werden kleinere Hilfsmittel (z. B. Mundvorhofplatte, Platzhalter) eingesetzt, oder die Zusammenarbeit mit Logopäden bzw. HNO-Ärzten ist hilfreich.
Myofunktionelle Behandlung („Myobrace“)
Eine myofunktionelle Behandlung mit Myobrace-Apparaturen behandelt falsche Angewohnheiten wie Mundatmung und inkorrekte Lippen- und Zungenfunktion.
Gleichzeitig üben diese Apparaturen leichte Kräfte aus, um den Oberkiefer zu entwickeln und die Zähne in ihre richtige Position zu führen.
Frühbehandlung
Durch eine Frühbehandlung mit herausnehmbaren Spangen lassen sich bei Kindern mit relativ geringem Aufwand ausgeprägte Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen vorbeugen oder korrigieren. Diese Fehlstellungen werden mit Platten oder funktionskieferorthopädischen Geräten therapiert.
Wir unterstützen damit die normale Weiterentwickelung von Gebiss und Kiefer, zum Beispiel indem ein seitlicher oder frontaler Kreuzbiss beseitigt wird.
Hauptbehandlung
Etwa im Alter von 9 bis 13 Jahren brechen viele bleibende Zähne durch, und das skelettale sowie körperliche Wachstum ist auf dem Höhepunkt. In dieser Zeit können die meisten Zahn- und Kieferfehlstellungen sehr wirkungsvoll behandelt werden.
Bei Jugendlichen stehen herausnehmbare Spangen (Platten, Bionator, Aktivator, Vorschubdoppelplatte u. a.), die feste Spange (Multibracketapparatur) oder durchsichtige Schienen (Aligner) zur Verfügung.
Häufig werden zwei Behandlungsmethoden kombiniert.
Herausnehmbare Spangen
Eine herausnehmbare Spange ist nicht ständig im Mund und sollte meist 16 Stunden pro Tag getragen werden. Sie besteht aus einer Kunststoffplatte, in die Drähte, Federn und Dehnschrauben eingearbeitet sind, und wird in verschiedenen Farben und mit Glitzereffekt angeboten.
Mit einer herausnehmbaren Plattenapparatur lassen sich viele Zahnfehlstellungen korrigieren. Sie fördern die Breitenentwicklung des Kiefers (Kieferdehnung) und schaffen Platz.
Funktionskieferorthopädische Geräte
Das sind sogenannte Aktivator, Bionator, Vorschubdoppelplatte, Funktionsregler nach Prof. Fränkel, Twinblock. Sie fördern oder hemmen das skelettale Kieferwachstum und verbessern die Kieferstellung.
Feste Spange (Multibracketapparatur)
Eine sehr effektive Behandlungsmethode ist die Zahnstellungskorrektur mit Hilfe von festsitzenden Brackets, die außen auf die Zähne geklebt werden und somit 24 Stunden wirken.
Die Brackets sind entweder aus Metall (Minibrackets, selbstligierende Brackets) oder aus Keramik (eher unauffällig) und werden mit auswechselbaren Bögen (Metall, weiß oder unsichtbar) verbunden. Durch die Spannung der Bögen wird die Zahnkorrektur erzielt.
Lingualtechnik („Incognito“)
Alignertherapie („Invisalign first“ und „Invisalign teen“)
Eine neue Alternative zu herausnehmbaren und festsitzenden Spangen sind nahezu unsichtbare Aligner. Diese Behandlung wird mit Hilfe einer Serie von transparenten Schienen durchgeführt. Dabei werden die Zähne Schritt für Schritt sanft und mit geringen Kräften aus ihrer Fehlstellung in die richtige Position bewegt.
Wir unterscheiden hierbei Invisalign teen für Jugendliche und Invisalign first für Kinder.