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Mehr Platz für das perfekte Lächeln dank Zahnschmelzpolitur
07.11.2024Zahnkorrekturen mit der unauffälligen Aligner-Therapie sind seit Jahren beliebt. Damit die dünnen Kunststoffschienen die betroffenen Zähne richtig anordnen können, braucht es Platz im Kiefer. Häufig mangelt es aber gerade daran. Eine schonende Methode, um das zu erreichen, ist das Abtragen einer geringen Menge Zahnschmelz. Was Sie über die Zahnschmelzpolitur wissen sollten:
Wie läuft die Zahnschmelzpolitur ab?
Die Zahnschmelzpolitur, auch als Zahnschmelzabtrag, approximale Schmelzreduktion (ASR) oder “Stripping” der Zähne bekannt, ist eine Methode, die insbesondere zur Platzgewinnung bei Engstand im Frontzahnbereich Einsatz findet. Bei der routinemäßigen Behandlung poliert man die Kontaktflächen einzelner Zähne mit dünnen Diamantscheiben oder -streifen und reduziert so die Zahnbreite um 0,2 bis 0,5 Millimeter. Es wird also nur eine winzige Menge Zahnschmelz abgetragen.
Da hierfür ein hohes Maß an Präzision nötig ist, sollten ausschließlich Zahnärztinnen und -ärzte eine Schmelzpolitur durchführen. Die Prozedur dauert nur ein paar Minuten. Eine Betäubung ist in der Regel nicht notwendig. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde hat zwei verschiedene Möglichkeiten, den Zahnschmelz zu polieren:
1. Bei der ersten Variante wird eine rotierende Diamantscheibe genutzt, die ein wenig an einen Zahnarztbohrer erinnert. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin geht damit in den Zahnzwischenraum und trägt die nötige Menge Zahnschmelz ab.
2. Der Zahnschmelzabtrag kann ebenfalls manuell erfolgen. Dafür führt der Zahnarzt oder die Zahnärztin einen Diamantstreifen, ähnlich wie ein Stück Zahnseide, von Hand in den Zahnzwischenraum ein. Wie beim Einsatz einer Diamantscheibe wird während diesem Verfahren vorsichtig die Zahnbreite reduziert.Die Vorteile der approximalen Schmelzreduktion (ASR)
Die Vorteile der approximalen Schmelzreduktion (ASR)
Im Vorfeld einer Aligner-Behandlung oder einer anderen kieferorthopädischen Therapie schafft die ASR Raum für die notwendigen Zahnbewegungen, ohne dafür einen gesunden Zahn aus dem Kiefer entfernen zu müssen. Das macht die approximale Schmelzreduktion nicht nur weniger invasiv als ihre Alternative, sondern verkürzt auch die gesamte kieferorthopädische Behandlungsdauer, da keine Extraktionslücke geschlossen werden muss. Zudem vergrößert die Schmelzreduktion die seitlichen Kontaktflächen der Zähne und sorgt somit für eine höhere Stabilität des Therapieergebnisses.
Darüber hinaus verschwinden dank der Politur sogenannte „schwarze Dreiecke“, die im Fall von dreieckigen Zahnformen und der damit einhergehenden Vergrößerung der Zahnzwischenräume entstehen. Aber auch das Erscheinungsbild der Schneidezähne oder voluminöse Zahnfüllungen lassen sich mithilfe von ASR angleichen.
Ein weiterer Vorteil: Im Nachgang werden die behandelten Flächen hochglanzpoliert, wodurch die Zahnoberflächen glatter werden als zuvor. Das macht sie weniger anfällig für das Anhaften von kariesfördernder Plaque. Um das Kariesrisiko zu minimieren und zur Remineralisierung der Schmelzflächen wird abschließend eine Tiefenfluoridierung durchgeführt.
Für wen eignet sich die ASR nicht?
Obwohl die Schmelzpolitur eine schonende Methode zur Platzschaffung im Kiefer ist, ist sie nicht für jeden Patienten und jede Patientin geeignet. Die Politur wird vor allem bei Menschen mit leichtem bis mittelschwerem Zahnengstand vorgenommen. Beträgt der Platzbedarf beispielsweise mehr als acht Millimeter pro Zahnbogen, besteht also extremer Engstand, stößt die ASR an ihre Grenzen. Auch bei einer bereits bestehenden Überempfindlichkeit der Zähne, einer Schmelzhypoplasie (unzureichender Bildung von Zahnschmelz) oder aktiven Parodontal-Erkrankungen sollte die Behandlung nicht durchgeführt werden.
In der Regel polieren die Fachärztinnen und -ärzte nur bleibende Zähne. Im Milchgebiss wird die ASR nur eingesetzt, wenn beispielsweise Platz für den Durchbruch eines bleibenden Zahns geschaffen werden muss oder Zwangsbisse und Frühkontakte von Milchzahnhöckern beseitigt werden sollen. Durch die Schmelzpolitur kann der Zahnarzt oder die Zahnärztin den Zahnschmelz an den betroffenen Stellen reduzieren, um den Biss zu entlasten und die Zähne in eine bessere Position zu bringen. Dank dieses Verfahrens können Fehlstellungen, die zu Schmerzen führen können, reduziert werden, da eine ungleichmäßige Abnutzung der Zähne verhindert wird.
Ist die Schmelzpolitur schmerzhaft oder schädlich für die Zähne?
Richtig ausgeführt ist die ASR gänzlich unschädlich für die Zähne. Die meisten Patientinnen und Patienten empfinden die Prozedur außerdem als wenig unangenehm. Da der Zahnschmelz keine Nerven enthält, sollten keine Schmerzen im klassischen Sinne auftreten. Patienten können allerdings Vibrationen und leichten Druck spüren, ähnlich wie bei einer professionellen Zahnreinigung. Obwohl in der Regel nicht erforderlich, kann bei empfindlichen Personen eine örtliche Betäubung vorgenommen werden. Nach dem Eingriff können die Zähne teilweise vorübergehend empfindlicher auf Kälte, Wärme oder süße Lebensmittel reagieren.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medondo.health
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- Abasseri T, Weir T, Meade MJ. Interproximal reduction in the refinement phase of Invisalign treatment: A quantitative analysis. Am J Orthod Dentofacial Orthop. 2024 Jun;165(6):689-696. doi: 10.1016/j.ajodo.2024.02.005. Epub 2024 Mar 22. PMID: 38520416.